Pseudoallergien: Wenn dein Körper „Allergie“ ruft, aber keine da ist

Du isst etwas oder trinkst ein Glas Wein, und plötzlich passiert es: Juckreiz, Hautrötungen oder Magenprobleme. Im ersten Moment denkst du vielleicht: „Oh nein, eine Allergie!“. Aber manchmal steckt gar keine echte Allergie dahinter, sondern eine sogenannte Pseudoallergie.

Doch was genau bedeutet das? Und wie unterscheidet sich eine Pseudoallergie von einer „echten“ Allergie?

Was sind Pseudoallergien?

Der Begriff „Pseudo“ bedeutet „falsch“ oder „scheinbar“. Bei einer Pseudoallergie reagiert dein Körper auf bestimmte Stoffe in Lebensmitteln, Kosmetika oder Medikamenten, ohne dass dein Immunsystem beteiligt ist. Bei einer echten Allergie produziert dein Körper Antikörper (IgE), um auf einen bestimmten Stoff zu reagieren. Das ist bei Pseudoallergien nicht der Fall – die Symptome können aber trotzdem ähnlich sein.

Ein Beispiel: Du isst Erdbeeren und bekommst Ausschlag. In den meisten Fällen ist das keine Allergie, sondern eine Pseudoallergie – dein Körper reagiert auf natürliche Stoffe in den Erdbeeren, wie Histamin oder Salicylate.

Häufige Auslöser von Pseudoallergien

Pseudoallergien werden oft durch Stoffe ausgelöst, die in vielen Lebensmitteln oder Produkten enthalten sind, zum Beispiel:

  • Histamin: Kommt zum Beispiel in gereiftem Käse, Wein, Thunfisch und fermentierten Lebensmitteln vor.
  • Salicylate: Natürliche Substanzen in Obst, Gemüse, Gewürzen und sogar in Medikamenten wie Aspirin.
  • Konservierungsstoffe und Zusatzstoffe: Wie Benzoate, Sulfite oder Farbstoffe in Fertigprodukten.
  • Biogene Amine: Wie Tyramin, das in gereiftem Fleisch oder Käse vorkommt.

 

Wie wird eine Pseudoallergie diagnostiziert?

Das ist der schwierige Teil: Es gibt keinen einfachen Test wie bei echten Allergien. Stattdessen läuft die Diagnose meist so ab:

  1. Symptome beobachten: Wann treten sie auf? Nach bestimmten Lebensmitteln, Getränken oder Situationen?
  2. Eliminationsdiät: Bestimmte Lebensmittel werden für einige Wochen weggelassen, um zu sehen, ob sich die Symptome bessern.
  3. Provokationstest: Nach der Eliminationsphase werden die verdächtigen Stoffe wieder eingeführt, um eine Reaktion zu provozieren (natürlich unter ärztlicher Aufsicht).

Was kannst du tun?

Wenn du den Verdacht hast, dass du auf bestimmte Stoffe reagierst, ist es wichtig, deinen Körper besser zu verstehen und zu beobachten. Hier ein paar Tipps:

  • Symptomtagebuch führen: Schreib auf, was du isst, welche Produkte du benutzt und wann Symptome auftreten.
  • Eliminationsdiät ausprobieren: Lass die vermuteten Auslöser weg – aber am besten mit Unterstützung durch einen Arzt oder Ernährungsberater.
  • Produkte genau prüfen: Lies die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln, Kosmetika und Medikamenten.

Fazit: Keine echte Allergie, aber trotzdem ernst nehmen

Auch wenn Pseudoallergien keine Immunreaktion auslösen, können sie dein Leben stark beeinflussen. Sie sind oft schwer zu diagnostizieren und erfordern viel Geduld und Selbstbeobachtung. Aber: Wenn du herausfindest, was dein Körper nicht verträgt, kannst du Wege finden, deine Beschwerden zu reduzieren und dich besser zu fühlen.

Haftungsausschluss

Dieser Beitrag behandelt ein Gesundheitsthema. Es ist wichtig, dass du deine Symptome von medizinischem Fachpersonal untersuchen und behandeln lässt. Dieser Artikel kann die Betreuung und Beratung durch Fachleute nicht ersetzen und hat auch nicht die Absicht dazu.

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Quellen