Was, wenn der Körper schreit, weil die Seele weint?

Hast du das Gefühl, dass niemand die Ursache für deine Beschwerden findet – obwohl du unzählige Arztbesuche hinter dir hast und alle möglichen Tests gemacht wurden? Du hast einen Berg an Geld ausgegeben, und trotzdem gibt es keine klare Diagnose?

Am Ende stehst du da, frustriert, ohne Antworten, aber mit einer Liste an Unverträglichkeiten, die dein Leben belasten. Wenn dir das bekannt vorkommt, bist du nicht allein. Und was, wenn ich dir sage, dass die Ursache hinter all diesen Symptomen überraschenderweise eine Depression sein könnte?

 

Unverträglichkeit oder eine Depression?

Betrachten wir einmal näher die häufigsten Symptome einer Unverträglichkeit (unabhängig von den offensichtlichen wie Durchfall oder Magenschmerzen)

Körperliche Symptome, die oft auftreten:

  • Appetitlosigkeit
  • Hautausschlag
  • Schwindelgefühl
  • Kopfschmerzen (oft langanhaltend)
  • Chronisch laufende Nase
  • Sodbrennen

Psychische Symptome, die häufig dazugehören:

  • Konzentrationsprobleme
  • Extreme Müdigkeit oder Erschöpfung
  • Kraftlosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Antriebslosigkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Gefühle von Abgeschlagenheit

Schauen wir uns die diagnostischen Kriterien einer Depression an, wie sie im ICD-10* beschrieben werden. Um zum Beispiel eine leichte depressive Episode diagnostizieren zu können, müssen 2 von 3 Hauptsymptomen vorhanden sein sowie mindestens eins der zusätzlichen 7 Symptome.

Hauptsymptome:

  1. Gedrückte Stimmung
  2. Verlust von Freude oder Interesse
  3. Antriebslosigkeit und schnelle Ermüdbarkeit

Zusätzlich können folgende Symptome auftreten:

  • Verminderte Konzentration
  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Gefühle von Wertlosigkeit
  • Negative Zukunftsgedanken
  • Suizidgedanken
  • Schlafstörungen
  • Verminderter Appetit

Jetzt wird’s spannend: Viele dieser Symptome überschneiden sich mit denen einer Unverträglichkeit. Kein Wunder, dass die Ursache oft schwer zu finden ist.

 *💡Die ICD-10 ist ein System, das Ärzte und Fachleute im Gesundheitswesen nutzen, um Krankheiten und Gesundheitsprobleme zu klassifizieren. Es steht für „Internationale Klassifikation der Krankheiten, 10. Version“ und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben.

 

„Aber meine Symptome sind doch real!“

Ja, absolut. Deine Symptome sind real, und niemand sagt, dass „alles nur im Kopf“ ist. Genau hier kommt die Psychosomatik ins Spiel. Das bedeutet: Deine Psyche – also Gefühle, Stress oder Traumata – können körperliche Reaktionen auslösen.

Ein einfaches Beispiel:

Erinnerst du dich daran, wie nervös du vor einem wichtigen Vortrag warst? Herzklopfen, schwitzige Hände, flacher Atem – das war dein Körper, der auf deine Gefühle reagiert hat.

Aber was passiert, wenn dein Geist über Jahre hinweg mit chronischem Stress, negativen Gedanken oder Traumata belastet ist? Dein Körper sucht nach einem Ventil – und manchmal äußert sich das in Form von Unverträglichkeiten oder anderen körperlichen Beschwerden.

 

 

Was war zuerst da – die Unverträglichkeit oder die Depression?

Das ist die klassische Henne-Ei-Frage. Beides ist möglich:

 

  1. Die Depression war zuerst da:
    Wenn eine Depression jahrelang unentdeckt bleibt, kann dein Geist irgendwann nicht mehr. Er sucht nach einem Weg, um Hilfe zu schreien – und wählt den Körper.
  2. Die Unverträglichkeit war zuerst da:
    Eine neu diagnostizierte Unverträglichkeit bringt oft drastische Veränderungen mit sich. Plötzlich ist der Alltag nicht mehr der gleiche. Essen wird kompliziert, du musst ständig aufpassen, was du zu dir nimmst. Diese Belastung kann in manchen Fällen zu einer Depression führen.

Was kannst du tun?

Wenn du dich in diesem Text wiedererkennst und das Gefühl hast, dass dir niemand wirklich helfen konnte, ist es vielleicht an der Zeit, mit einem Psychologen, Therapeuten oder Heilpraktiker für Psychotherapie zu sprechen.

Denn stell dir vor, ein Therapeut diagnostiziert bei dir eine Depression. Du beginnst eine Therapie, vielleicht sogar mit Antidepressiva. Nach einiger Zeit bemerkst du, dass deine Konzentration besser wird, du mehr Energie hast und sich auch andere Symptome verbessern.

Ein Hinweis zum Schluss

Dieser Beitrag ist kein Aufruf zur Selbstdiagnose und auch keine pauschale Aussage, dass hinter deinen Symptomen immer eine Depression steckt. Ich möchte dir lediglich eine Möglichkeit aufzeigen, wenn du schon alle anderen Optionen ausgeschöpft hast.

Du bist nicht allein, und es gibt Wege, um aus diesem Teufelskreis herauszukommen – für deine Seele und deinen Körper.