Burnout: Ein Leben mit chronischen Krankheiten und Unverträglichkeiten

Es ist alles andere als einfach, mit chronischen körperlichen Symptomen oder Unverträglichkeiten den Alltag zu meistern. Die Frage: „Wie soll ich den Tag heute schaffen?“, war lange Zeit eine Frage, die ich mir morgens stellen musste. Vor allem dann, wenn ich morgens nach dem Aufstehen schon gemerkt habe, dass meine Energie nicht annähernd für den kommenden Tag ausreichen wird.

Wie entsteht Burnout?

Burnout bringt Symptome mit sich, wie Dauermüdigkeit und Erschöpfung und das Gefühl, dass einem alles über den Kopf wächst. Jeder zweite Deutsche klagt über dieses Gefühl, 23 % klagen sogar häufig über diese Symptome. Die Ursachen sind jedoch vielfältig:

Von Überlastung auf der Arbeit oder Angst um den Arbeitsplatz. Bis hin zu extrem hohen persönlichen Ansprüchen und nicht nein sagen zu können.

 

Burnout bei chronischen Krankheiten und Unverträglichkeiten

Burnout bei chronischen Krankheiten und Unverträglichkeiten ist eine andere Geschichte. Es gilt, nicht nur den Alltag zu meistern, sondern auch die ganze Zeit „nebenbei“ mit allen möglichen Symptomen klarzukommen.

  • Sich ständig Gedanken ums Essen machen zu müssen, weil essen gehen meist keine Option ist
  • Herauszufinden, auf welche Lebensmittel man körperlich reagiert oder nicht
  • Mit den (extremen) allergischen Reaktionen am nächsten Tag klarzukommen
  • Kochen zu MÜSSEN
  • mit Dauermüdigkeit irgendwie durch den Tag kommen
  • den Haushalt, Freude, Familie, Einkaufen und Arbeiten gehen, mit null Kraft zu leisten

Das alles ist sehr erschöpfend. Je nach Ausmaß der Unverträglichkeiten und chronischen Krankheiten ist dies eine extreme Herausforderung. Insbesondere, wenn man dies jahrelang mitmachen muss. Herauszufinden, auf welche Lebensmittel man reagiert und auf welche nicht, sodass diese in den Speiseplan integriert werden können, vor allem wenn man eine Handvoll und Unverträglichkeiten vorliegt, kann Jahre dauern. Und das schlaucht.

Das Gefühl, ständig die Zutatenliste aller Lebensmittel lesen zu müssen, nicht zu wissen, ob man aus Versehen etwas gegessen hat, was man nicht verträgt, und nicht zu wissen, wie man sich morgen fühlt. Oder auch das Gefühl der chronischen Erschöpfung, weil der Körper einfach schlapp ist und man sich dennoch zur Arbeit schleppt.

#1 Lass dich krankschreiben, um klarzukommen.

Wenn du dich in einem Zustand befindest, in dem du kaum noch Kraft hast, solltest du nicht versuchen, dich weiter durchzubeißen. Eine Krankschreibung kann dir den notwendigen Raum geben, um dich zu stabilisieren und herauszufinden, was du wirklich brauchst. Es ist keine Schwäche, sondern eine sinnvolle Maßnahme, um langfristig nicht komplett auszubrennen.

 

#2 Stell dir einen Allergische-Reaktion-Notfallkoffer zusammen

Hier gilt es, ganz viel alleine oder mit deinen Ärzten auszutesten. Je nach Zusammensetzung deiner Unverträglichkeiten können manche Mittel helfen und manche die Situation verschlechtern oder sogar eine Reaktion triggern. Taste dich vorsichtig ran. Quercetin kann zum Beispiel helfen, wenn du etwas gegessen hast, worauf du eine allergische Reaktion wahrnimmst, um diese zu dämmen.

🤕 Einige Dinge, die in deinem Notfallkoffer hilfreich sein könnten:

  • Antihistaminika (z. B. Loratadin oder Cetirizin, falls für dich verträglich)

  • Notfallmedikamente, falls von deinem Arzt verschrieben (z. B. Adrenalin-Autoinjektor bei Anaphylaxie)

  • Quercetin als natürliches Mittel zur Histaminregulierung

  • Magnesium und Vitamin C, da sie bei der Stabilisierung der Mastzellen helfen können

  • Aktivkohle oder Bentonit, um potenzielle Triggerstoffe im Magen-Darm-Trakt zu binden

Wichtig: Nicht jedes Mittel ist für jede Person geeignet! Teste vorsichtig, was dir hilft, und halte im Zweifel Rücksprache mit einem Arzt!!

#3 Alltagsmanagement

Frage dich, was dir helfen könnte, Prozesse im Alltag zu vereinfachen. Könnte es dir helfen, für die ganze Woche vorzukochen? Oder nur einmal in der Woche einkaufen zu gehen? Vielleicht könnte es dir helfen, deine Tabletten für die ganze Woche vorzubereiten oder sogar deine Anziehsachen am Vortag bereitzulegen. Es ist einfacher gesagt als getan, gerade dann, wenn man kaum Kraft zum Stehen hat.

 

#4 Akzeptanz der Realität

Es wird immer Höhen und Tiefen bei der Bewältigung von Burnout bei chronischen Krankheiten geben. Feiere kleine Fortschritte auf deinem Weg zur Genesung und Verbesserung deiner Lebensqualität. Denn es ist ein langer, mühseliger Weg, nicht nur mit dem Burnout klarzukommen, sondern mit der Krankheit an sich.

Es ist hilfreich, der Tatsache in die Augen zu sehen und zu akzeptieren, dass es eine verdammt schwierige Zeit ist und es definitiv nicht hilfreich ist, sich für diesen Zustand auch noch fertig zu machen. (Akzeptanz bedeutet nicht Aufgabe!!!)

Sobald ich zur Akzeptanz gekommen bin, dass sich mein Zustand vielleicht niemals verbessern könnte, ging es mir langsam besser und ich hatte die Kraft, andere Ärzte aufzusuchen und andere Lösungen zu finden. Dies führt uns zu Punkt 5:

 

#5 Stressmanagement und Selbstmanagement

An dieser Stelle ist das Selbstmanagement oder das Managen deiner Gedanken essenziell. Denn unsere Gedanken können Stress erzeugen. Dies kann wiederum zu mehr Entzündungen im Körper führen, dadurch werden Mastzellen getriggert und man fühlt sich schwächer als zuvor. Unser Geist und Körper sind eng miteinander verbunden. Gerade bei Unverträglichkeiten und chronischen Erkrankungen kann Stress nicht nur das allgemeine Wohlbefinden verschlechtern, sondern auch direkte körperliche Reaktionen hervorrufen.

Wie Stress den Körper beeinflusst

Wenn wir Stress empfinden, setzt unser Körper Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin frei. Diese Hormone sind hilfreich in akuten Gefahrensituationen, können aber langfristig problematisch werden, wenn der Stress anhält. Chronischer Stress kann:

Entzündungen im Körper verstärken: Entzündungen sind ein natürlicher Abwehrmechanismus, können aber bei Dauerstress zu Problemen führen.

Mastzellen aktivieren: Diese Immunzellen setzen Histamin frei, was bei Menschen mit Unverträglichkeiten oder Allergien Symptome verstärken kann.

Die Darmgesundheit beeinflussen: Stress kann das Mikrobiom verändern und Verdauungsprobleme verschärfen, was wiederum Unverträglichkeiten begünstigen kann.

Die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen: Der Körper kann unter Stress Nährstoffe schlechter verwerten, was zu Mangelerscheinungen führen kann.